PHILIPPE HALSMAN
(1906 Riga– 1979 New York)
Im Jahr 1921 entdeckt Halsman (*1906 Riga-1979 New York) die alte Sucherkamera seines Vaters Max Halsman und begann Freunde und Familie zu fotografieren.
1924 begann er sein Elektroingenieurstudium an der Universität Dresden. 1928-30 Innsbruck (siehe: Der Fall Philippe Halsmann – Martin Pollack, Fischer Verlag) . 1932 lebt und arbeitet er in Paris, eröffnet sein erstes Photostudio und lernt mehrere Künstler und Photographen kennen. Dort lernt er Yvonne Moser kennen, die beim ihm in die Lehre ging (Heirat 1937). 1939 Geburt der ersten Tochter Irene in Paris. 1940 Hitler marschiert mit seinen Truppen in Paris ein – während seine Familie nach Amerika ausreisen kann, erhält Halsman erst Monate später dank der Intervention von Prof. Albert Einstein ein Notvisum für die USA. 1941 begegnet Halsman seinem später langjährigen Freund Salvador Dali …
Große Aufmerksamkeit erregten Halsmans „Jump Pictures“ von Politikern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die er 1959 realisierte: Die Porträtierten sollten für das Porträt vom Boden abspringen, im Moment des Sprunges wurden sie festgehalten – auf dem Bild scheinen sie zu schweben. Besonders bekannt wurden diese eigenwilligen Ganzkörper-Porträts von US-Präsident Nixon, dem Künstler Salvador Dalí, dem Filmkomiker Fernandel oder dem Herzogspaar von Windsor. Als „Jump Book“ wurden diese Bilder im gleichen Jahr veröffentlicht.
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© Halsman Estate
Im Jahr 1968 photographierte
Philippe Halsman
„Andy Warhol mit seiner Silver Factory“
Die Silver Factory-Künstler posieren um ihren Gründer Andy Warhol.
Auf der Photographie sehen wir neben Andy Warhol unter anderem Eric Emerson, Paul Morrissey, Louis Waldon und Joe Dalle’Sandro Zweite Reihe: Abagali Rosen (mit den weißen Stiefeln), Ingrid Superstar (blondes langes Haar), Nico, Candy Darling, Taylor Mead, Gérard Malanga und andere bekannte Künstler dieser Ära.
Zum Thema Andy Warhol „Silver Factory“ gibt es aktuell eine Ausstellung in München
28. Juni 2024 bis 26. Januar 2025 “Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life”, Museum Brandhorst, München
Fortsetzung des Einleitungstextes
… er lernt das Model Connie Ford kennen. Mit ihr feiert er seinen Durchbruch, als Elizabeth Arden auf eine Aufnahme aufmerksam wurde. Sie wurde später das Leitmotiv der Werbekampagne für den „Victory Red“ Lippenstift. 1942 schmückte sein Photo die Titelseite des LIFE-Magazin. Das Magazin beauftragte Halsman mit einer Story über die aktuelle Hutmode. Es folgten über einhundert Aufnahmen für die Cover des LIFE-Magazins.
Zwei Jahre darauf reist er nach Kalifornien, wo er die ersten Hollywood-Aufträge für LIFE ausführt. 1947 fotografiert Halsman Prof. Albert Einstein in Princeton – er entwickelt eine verbesserte Version seiner zweiäugigen Spiegelreflexkamera (Format 4 x 5) und es werden drei Halsman- Fairchild genannte Prototypen hergestellt – während seiner ganzen Karriere verwendet er diese Kamera für Porträtaufnahmen.
1948 entstehen die bekannten surrealistischen Aufnahmen, darunter “Dali Atomicus“. 1949 publiziert “The Frenchman“ ein Buch mit Fotografien des französischen Filmstars Fernandel (2006 Taschen -Neuauflage) es wird ein New York Times-Bestseller. 1951 kehrt er erstmals nach Europa zurück – David Seymour, Mitbegründer von Magnum, fordert Halsman auf, Mitglied dieser legendären Fotoagentur zu werden. 1952 Marilyn Monroe – Titelblatt für LIFE in der Ausgabe vom 7. April 1954 publiziert er “Dali’s Mustache“, 30 surreale Bilder des befreundeten Künstlers.
Halsman wird 1958 in einer internationalen Umfrage von “Popular Photography“ als einer der ‘Zehn weltbesten Fotografen’ ausgewählt. Er fotografiert führende Schriftsteller, Philosophen und Wissenschaftler – publiziert “The Jump Book“ (mehr als 200 illustre Persönlichkeiten der 50er Jahre hüpfen für ihn). 1962 gründet er mit Irving Penn, Richard Avedon, Alfred Eisenstaedt u.a. die “Famous Photographers Shool“ – dokumentiert das eine Woche andauernde Gespräch von A.Hitchcock und F.Truffaut in Los Angeles 1970 100. LIFE Titelblatt: Johnny Carson (23. Januar Ausgabe). Mit insgesamt 101 Titelblättern hält Philippe Halsman einen ungebrochenen Rekord.
1959 veröffentlicht er das „Jump Book“, in dem zahlreiche Prominente abgebildet sind, die vor seiner Kamera Luftsprünge vollführten. „Jump“ hieß auch der letzte Spielfilm mit Patrick Swayze im Jahr 2007, in dem es ausschließlich um die Biographie Halsman’s ging. Als einer der führenden Porträtisten des 20. Jahrhunderts hat Philippe Halsman nahezu jede Persönlichkeit seiner Zeit abgelichtet. Mit Salvador Dalì blieb er ein Leben lang freundschaftlich verbunden.
1971 unterrichtet er “psychologisches Porträtieren“ für die New School, N.Y.C. 1975 erhält Halsman den “Life Achievement in Photography Award“ der “American Society of Magazine Photographers“. 1979 auf Einladung von Cornell Capa, dem Gründer des International Center of Photography in New York, konzipieren Halsman und Capa eine umfassende Werkausstellung, die während der nächsten 8 Jahre durch die USA reist. Am 25. Juni stirbt Philippe Halsman in New York City.
(HW)