ANDRÉ DE DIENES

(1913 – 1985)

Mit nur 15 Jahren steht er alleine da. Der Junge unternimmt eine lange Reise durch Europa und  lässt dann doch in Tunesien nieder. Er arbeitet gelegentlich, malt und kauft seine erste Kamera – die legendäre 35 mm Retina. 1933 ändert sich alles. Die Kunst soll fortan sein Leben bestimmen. In Paris beginnt De Dienes das Kunststudium und leistet sich seine allererste Rolleiflex Kamera.

 André De Dienes Photographien faszinieren und die ersten Verlage wie  L’Humanité, die Zeitung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF) und andere werden seine Kunden. Als Photograph der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) erreicht er größere Bekanntschaft. Schließlich bekommt er das Angebot von dem legendären Pariser Couturier Edward Molyneux. André De Dienes wird Modefotograf . Seine Photos sind gefragt. 1938 emigriert De Dienes in die U.S.A. Sein Herausgeber Arnold Gingrich (Magazin Esquire), ermöglicht ihm diesen Sprung in die Neue Welt, wo er sich ab 1938  als Photograph etabliert. Er arbeitet in New York fortan für die gefragtesten Magazine wie Esquire, Vogue, Life und Montgomery Ward.

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Landschaften und das Leben der Menschen in der Natur faszinieren den Photographen. Er reist in seiner Freizeit durch die westlichen Staaten und besucht die Indianer ( Navajo, Apachen). Die Mode-Photographie reicht De Dienes nicht mehr, er geht nach Hollywood, man schreibt das Jahr 1944. Hier entdeckt er seine Passion die Aktphotographie .

De Dienes photographierte gerne im Freien

Seine Sicht ist jene durch das Objektiv, mit dem er Schönheit der Natur festhält. Unbearbeitet will er das Leben zeigen, die Wahrheit des Schönen darf in seinen Augen nicht retuschiert werden. Und diese Wahrheit in seinen Aufnahmen ist der Lohn für seine Geduld, sein unendliches Vorstellungsvermögen und vor allem seine Standhaftigkeit und Authentizität. Das Wahre und das Schöne will De Dienes enthüllen und das gelingt.

Seine Idee von der „Wahren und Schönen Photographie“ führen den Freiberufler in viele Filmstudios Hollywoods. Er lichtet Marlon Brando, Elizabeth Taylor, Henry Fonda, Shirley Temple, Fred Astaire, Ingrid Bergman, Ronald Reagan, Jane Russell und Anita Ekberg ab. Sein Ruf als einer der besten Glamour-Fotografen eilt ihm voraus.

Pionier der Dunkelkammer-Technik und Photomontage

Seine Photoarbeiten erscheinen in überregionalen Magazinen wie U.S. Camera, Figure Quarterly, Figure Annual, Classic Art Photography usw.

Begegnung mit Marilyn Monroe – 1945

Eine Agentin stellt Andre De Dienes, eine 19-jährige junge Frau vor, es  ist Norma Jeane Dougherty – Marilyn Monroe. De Dienes erkennt ihre echte jugendliche Frische und das angeborene Fotogenene – ihr Sexappeal. Sofort engagiert André de Dienes  die blonde Schönheit für einen Model-Job.

Aus dem fünfwöchige Foto-Job, für den beide durch Kalifornien, Nevada und New Mexico wird eine Liebesaffäre. Die Aufnahmen von De Dienes zieren bald zahlreiche Titelbilder und finden sich in Zeitschriften weltweit. Dieser Photograph macht aus dem Pin-up-Girl den Superstar. Nach der Romanze arbeiten sie noch bis Ende 1960 zusammen.

Die Aufnahmen des Photographen André de Dienes zeigen die Monroe in einmaliger Sicht. Sie gelten bis heute als „die besten, die es überhaupt von ihr gibt.“

Zahlreiche Photobände  von André de Dienes wurden wurden weltweit veröffentlicht. Postum, im Jahr 1985, erschien „Marilyn mon amour“, die Memoiren von de Dienes und im Jahr 2002 ein sehr luxuriöser Bildband über Marilyn Monroe. Die Newsweek widmete dem Photographen und seinem Werk eine sechsseitige Titelstory.

(HW)