NOMI BAUMGARTL
(* 1950, Donau-Ries)
Nomi Baumgartl hat an der Gesamthochschule Düsseldorf Design und Visuelle Kommunikation studiert, bevor sie sich im Bereich Bildjournalismus zügig einen Namen machte.
Nomi Baumgartl publizierte in praktisch allen wichtigen nationalen wie internationalen Magazinen (darunter Stern, Geo, Paris-Match, Time, Life) und war ab 1992 Mitglied der renommierten Agentur Bilderberg.
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Photo (li., Aufnahme von Helga Wäß) zeigt: Stephen Hoffman und Nomi Baumgartl vor Nomi’s „Andreas Feininger-Portrait“ in der Galerie Stephen Hoffman
© Nomi Baumgartl
Neben zahlreichen Auftragsarbeiten als Photojournalistin und für die Werbung widmete Nomi Baumgartl sich freien Langzeitprojekten, die meist in viel beachtete Bücher mündeten. Erwähnt seien ihre Bildbände über
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den Zeichner Horst Janssen (1984),
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den Schriftsteller Wolfgang Koeppen (1997)
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oder Chris Gallucci, den „Elefanten-Mann“, 2007 als höchst erfolgreiches Buch bei Frederking & Thaler erschienen.
NOMI BAUMGARTL und ANDREAS FEININGER
Im Jahr 1983 lernte Nomi Baumgartl in New York den Fotografen Andreas Feininger kennen. Diese Begegnung sollte ihre photographische Karriere entscheidend prägen …
Was sich in der Folge entwickelte, war ein intensiver gedanklicher Austausch. Die Fragen zur Photographie kreisten fortan die Wahrnehmung des Sichtbaren, die Weltsicht und das Verständnis von Kosmos und Natur.
Längst hatte Feininger zu diesem Zeitpunkt die Kamera aus der Hand gelegt. Doch angeregt durch seine Gesprächspartnerin Nomi Baumgartl nahm er seine Naturstudien wieder auf, während er umgekehrt Nomi in ihrem photographischen Anliegen bestätigte:
- „You (and my friend Sam Haskins) are probably the most imaginative and creative photographers I know“, ließ er Nomi Baumgartl in einem seiner vielen Briefe wissen.
Und das will für einen Photogaphen etwas heißen, wenn Andreas Feininger das sagt. – Andreas Feininger, 1906 in Paris geboren, zählt zu den herausragenden Fotografen des 20. Jahrhunderts. Seine Originale und Vintages gehören ebenfalls zum Portfolio der Galerie Stephen Hoffman in München. –
Immer wieder, bis Anfang der 1990er Jahre, hat Nomi Baumgartl den älteren Freund und Kollegen Andreas Feininger in Amerika besucht. Parallel zu den Gesprächen entstehen Porträts, die am Ende einen umfangreichen Zyklus formen. Dabei geht es Baumgartl weniger um das merkfähige Einzelbild. Was sie sucht, ist die intensive, sich bisweilen über Jahre ziehende photographische Auseinandersetzung mit einer Persönlichkeit, ihrem Wesen, ihrem Charisma, ihren geistigen Tiefen. Nomi Baumgartl macht sich buchstäblich ein Bild von einem Menschen – und das über viele Bilder und Einzelaufnahmen.
Was Nomi Baumgartls Arbeit entscheidend prägt ist ihre Geduld, aber auch Passion.
Ihre Porträts über die Zeit atmen Empathie, Einverständnis und eine stille, ja, fast meditative Leidenschaft. Schon Andreas Feininger hatte dies erkannt:
„The photographs you took of me are just as satisfactory. You got it all – from the intimate details of my daily life at home and the little things I love, to the rush and excitement of New York expressed in billboards shouting from roof tops and flaming Neon signs. Nomi, you are a truely great photographer.“
Die Galerie Stephen Hoffman in München präsentiert Originalabzüge von Andreas Feininger (alle noch zu Lebzeiten geprintet und signiert) und ein Portfolio, das Nomi Baumgartl 2006 zum 100. Geburtstag des befreundeten Photographen und Mentors konzipiert hat und zwei Jahre später realisieren konnte.
(HW)